Ein kleiner Schweinswal mit einem großen Problem

Unsichtbare Netze, sichtbare Gefahr
Nur wenige wissen es, aber Deutschland hat einen eigenen Wal: den Schweinswal. Klein, scheu und blitzschnell und leider fast unsichtbar geworden. Einst häufig in Nord- und Ostsee, ist er heute nur noch mit viel Glück zu sehen. Besonders dramatisch ist die Lage in der zentralen Ostsee, wo gerade einmal rund 450 Individuen ums Überleben kämpfen, eine eigenständige Population, bei der jeder einzelne Wal zählt.
Obwohl es in deutschen Gewässern mehrere Schutzgebiete gibt, sind Schweinswale weiterhin in ständiger Gefahr. Die größten Bedrohungen für die Tiere sind Beifang, Unterwasserlärm, Umweltverschmutzung und Überfischung. Über ein spezielles Organ im Kopf, die sogenannte „Melone“, senden Schweinswale Schallimpulse aus, um sich mit Hilfe von Echoortung zu orientieren. Doch die feinmaschigen Stellnetze erzeugen kaum Echo, weshalb die Schweinswale oft direkt in den Tod schwimmen.
Was macht den Schweinswal so einzigartig?
Um in den kalten Gewässern der Nord- und Ostsee zu überleben, muss der Schweinswal, gerade mal ein bis zwei Meter groß, ständig jagen. Bis zu 500 Fische jagt er pro Stunde, mit einer beeindruckenden Erfolgsquote von rund 90 Prozent. Seine geringe Größe macht ihn besonders wendig, bei der Jagd erreicht er Geschwindigkeiten von bis zu 22 km/h. Schweinswale tauchen vier bis sechs Minuten lang und erreichen Tiefen von bis zu 200 Metern. Beeindruckend was?
Trotz ihrer kleinen, scheuen Art leisten die Tiere Erstaunliches für das Ökosystem. Mit ihren Ausscheidungen düngen sie das Phytoplankton im Meer, winzige Pflanzen, die CO₂ aus der Atmosphäre aufnehmen und in Sauerstoff umwandeln. Durch ihr ständiges Schwimmen und Tauchen verteilen sie zusätzlich Nährstoffe im Ozean.
Klein, aber oho: Schweinswale sind wahre Klimahelden im Mini-Format.
Der Juni steht ganz im Zeichen unserer Ozeane, denn es ist Welt-Ozean-Monat! Besonders wichtig ist der 8. Juni, als offizieller Tag der Ozeane. Für uns bei FLSK stand schnell fest: Dieses Thema lassen wir uns nicht durch die Finger gleiten. Schließlich produzieren die Meere mehr als 50% des weltweiten Sauerstoffs, damit geht der Meeresschutz uns alle etwas an.
Bei unserer Recherche sind wir auf die Organisation Whale and Dolphin Conservation, WDC (@whalesorg_de) gestoßen, die einzige Organisation in Deutschland, die sich ausschließlich dem Schutz von Walen und Delfinen widmet. Als Vorbildfunktion ist die Organisation an vorderster Front aktiv, um unsere heimischen Meeressäuger zu schützen. Um dieses Projekt zu unterstützen spendet FLSK im Juni für jede verkaufte Flasche und jeden Becher 1 € an WDC. Zusätzlich sind unsere Ocean Trinkflasche diesen Monat um 10 % reduziert.
Bei FLSK hatten wir sogar die tolle Gelegenheit, ein Interview mit WDC zu führen. Katharina Loupal, verantwortlich für Corporate und Public Fundraising, hat sich Zeit genommen, uns ein paar Fragen über die beeindruckenden Meeressäuger zu beantworten.
Wie sich WDC für den Schutz einsetzt
„Ein kleiner Schweinswal mit einem großen Problem", so beschreibt Katharina Loupal die dramatische Lage. Die WDC arbeitet daran, diese Situation zu verbessern.
Zum einen geht es darum, durch Bildungsarbeit und öffentliche Kampagnen Wissen zu vermitteln, Aufmerksamkeit zu schaffen und letztlich ein Umdenken in der Gesellschaft anzustoßen. Gleichzeitig setzt sich WDC auf politischer Ebene dafür ein, dass stärkere Schutzgesetze entstehen und dass bestehende Schutzgebiete nicht nur auf dem Papier bestehen, sondern wirklich Wirkung zeigen. Dazu zählt auch das jährliche Verbot der Stellnetzfischerei in deutschen Gewässern zwischen November und Januar. Katharina Loupal verweist auf eine von WDC initiierte Petition, die über 100.000 Menschen mobilisieren konnte.
Ein weiterer wichtiger Pfeiler der Arbeit ist die wissenschaftliche Forschung: In enger Zusammenarbeit mit Partnerinstitutionen wie Pro Wildlife sammelt die WDC entscheidende Daten, die als Grundlage für politische Entscheidungen dienen.
Wie WDC und der Schutz der Schweinswale unterstützt werden kann
Partnerorganisationen spielen für die Arbeit der WDC eine zentrale Rolle. Durch neue Kooperationen, wie aktuell mit FLSK, gelingt es, neue Zielgruppen zu erreichen, die bisher kaum Berührungspunkte mit dem Thema Meeresschutz hatten. So wächst nicht nur die Aufmerksamkeit für die Bedrohung der Schweinswale, sondern auch die Motivation, selbst aktiv zu werden. Denn, Walschutz ist gleichzeitig Klimaschutz: Je mehr Wale, desto besser für unser Klima.
Doch nicht nur Unternehmen können helfen, meint Katharina Loupal, auch jede*r Einzelne kann sich engagieren. Das fängt beim eigenen Konsumverhalten an, etwa durch die bewusste Wahl nachhaltiger Produkte oder die Vermeidung von Einweg Plastik. Es hilft, sich zu informieren und die Themen in Familie, Freundeskreis oder Schule zu bringen, denn auch wenn das Meer weit weg scheint, betreffen uns seine Veränderungen alle.
Für Kinder bietet WDC eine eigene Website mit Spielen, Bastelideen und pädagogischen Materialien. Auch Schutzpakete für besondere Anlässe wie Geburtstage machen das Engagement für die Meeressäuger greifbar. Auf der WDC-Website gibt es noch viele weitere Tipps, wie schon die Jüngsten spielerisch zu echten Meeresschützer*innen werden können.
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