Ob Milchkaffee am Morgen, Espresso nach dem Essen, oder die 1-Liter-Kanne Filterkaffee im Büro – Kaffee gehört für viele von uns einfach dazu. So sehr lieben wir die schwarzen Bohnen, dass wir Deutschen sogar mehr Kaffee als Mineralwasser konsumieren! Aber wie viel weißt Du eigentlich über die Umweltbilanz von Kaffee? Wir zeigen Dir, wie Du Deinen Kaffee nachhaltig und mit gutem Gefühl genießen kannst.
Die dunkle Seite von Kaffee
Umweltbewusste Kaffee-Liebhabende müssen jetzt kurz stark sein, denn hier kommen ein paar unschöne Fakten:
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Um die Bohnen für eine einzige Tasse Kaffee herzustellen, benötigt man 140 Liter Wasser.
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Für den Kaffeeanbau werden Regenwälder gerodet, die als wertvoller Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten unersetzbar sind.
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Die Welt verlangt nach großen Mengen Kaffee. Um einen hohen Ertrag sicherzustellen, werden schädliche Pestizide und Düngemittel eingesetzt.
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Kaffee ist ein Milliardengeschäft. Doch die Menschen, die die Bohnen anbauen, pflücken, verarbeiten und verpacken erhalten oftmals nur einen Hungerlohn.
Wie man es auch dreht und wendet: Konventioneller Kaffee belastet die Umwelt und wird häufig unter unfairen Bedingungen hergestellt.
Musst Du darum komplett auf Deine tägliche Dosis Glück verzichten? Nein, denn es gibt durchaus Alternativen, die beim Schutz von Mensch und Umwelt einiges besser machen.
Nachhaltiger Kaffeegenuss beginnt beim Einkauf.
Okay, denkst Du Dir jetzt vielleicht, ich bin bereit, auf nachhaltig und fair produzierte Bohnen umzusteigen. Nur woran erkenne ich die, wenn ich im Supermarkt vor dem Kaffeeregal stehe? Unser Tipp: Orientiere Dich beim Einkauf an anerkannten Siegeln.
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Europäisches Bio-Siegel: Weist auf Kaffee hin, der ökologisch angebaut wurde. Das bedeutet u. a.: keine Gentechnik und keine chemischen Pflanzenschutzmittel.
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Fair-Trade Siegel: Dies ist ein Kaffee, für den die Kaffeebauern und die Arbeiter entlang der Lieferkette fair und kostendeckend bezahlt wurden. Außerdem werden soziale Projekte unterstützt.
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UTZ Certified: Zertifiziert die nachhaltige Herkunft der Kaffeebohnen und sichert die Einhaltung gewisser Mindeststandards, etwa das Verbot von Kinderarbeit und Regenwald-Rodung.
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Rainforest Alliance: Setzt sich für die Bewahrung der Äkosysteme in den Herkunftsländern ein, z. B., indem der Gebrauch chemischer Dünger eingeschränkt wird.
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4C-Compliant Coffee: Kennzeichnet Produkte von Herstellern, die einem grundlegenden Wertekodex in sozialen Fragen und beim Umweltschutz folgen.
Wusstest Du, dass im Jahr 2020 in Deutschland insgesamt rund 24.164 Tonnen Fairtrade-Kaffee über die Ladentheke gingen? Was viel klingt, sind in Wirklichkeit weniger als 5 % Marktanteil. Ausbaufähig!
Kaffee trinken und die Umwelt schützen? Mit unseren Tipps geht beides:
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Entscheide Dich für Kaffee aus kleinen, lokalen Röstereien: Hier bekommst Du Klasse statt Masse. Die Betreiber achten meist sehr auf die nachhaltige Herkunft ihres Kaffees und informieren Dich gerne darüber.
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Filter, Kapsel, Pad – achte auch auf die Kaffee-Zubereitung: Das Material, aus dem Kapseln oder Pads bestehen, ist meist nicht recycelbar und ressourcenintensiv in der Herstellung. Wir empfehlen die French Press oder Filterkaffee.
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Kaffee mitnehmen: Vermeide Pappbecher, die nach kurzer Zeit im Müll landen. Stattdessen verwende Deinen eigenen To go-Becher, z. B. unseren preisgekrönten FLSK Kaffeebecher. Sieht nicht nur besser aus, sondern schont auch die Umwelt.