Die Küche. Geheimer Mittelpunkt der Wohnung, Genusszentrale, Schauplatz mitternächtlicher Snacks und anderer Sünden. Es gibt keinen anderen Ort, der so direkt mit dem verbunden ist, das uns am Leben hält: Nahrung. Hier lagern wir Lebensmittel, schnippeln und putzen Gemüse, verbreiten Chaos, machen zähneknirschend den Abwasch und wundern uns, warum der Müll schon wieder voll ist.
Es ist schon erstaunlich, wie viel Zeit es kostet, sich halbwegs gesund und frisch zu ernähren. Kein Wunder, dass die Nachhaltigkeit in der Küche da manchmal zu kurz kommt. Wir sind froh, wenn wir lecker gegessen haben und es wieder einigermaßen ordentlich aussieht. Dabei ist es super einfach, in der eigenen Küche einen achtsamen Umgang mit Ressourcen zu praktizieren. Teste einfach mal unsere Tipps für mehr Nachhaltigkeit in Deiner Küche.
1. Keine Einbahnstraße: Steige auf waschbare Tücher um
Wisch und weg? Klingt praktisch, sorgt aber für gewaltige Mengen an Müll. Mit dem, was wir Deutschen im Jahr an Küchenrolle verbrauchen, könnte man die Erde über 2000-mal umwickeln! Die Milch ist umgekippt, das Filet will abgetrocknet werden oder das Kind isst Tomatensoße? Für fast alle Gelegenheiten, bei denen Du zum Küchentuch greifen würdest, gibt es eine nachhaltige Alternative. Zum Beispiel waschbare Bambustücher, sogar in Rollenform, für alle, die sich nicht umgewöhnen möchten. Und natürlich Wischtücher, Servietten und Küchentücher aus Baumwollstoff. Warum solltest Du umsteigen? Du sparst Dir Geld, die Tücher leben länger, sie reißen niemals und sie belasten die Umwelt nicht mehr, nachdem sie einmal herstellt wurden. Nach Gebrauch einfach mit den Handtüchern in die 60-Grad-Wäsche geben.
2. Kühlschrank-Tetris: Neues kommt nach hinten
Wer kennt das nicht: Du warst einkaufen und schiebst die Sachen von vorne in die Lücken im Kühlschrank. So sind sie in Deinem Gedächtnis sehr präsent und sehen auch besonders verführerisch aus. Die Chancen stehen gut, dass Du die älteren Lebensmittel dahinter vergisst und sie verderben lässt. Die Lösung ist einfach: Neues nach hinten, Älteres nach vorne. So behältst Du stets den Überblick.
3. Kurz vor knapp: Wohin mit überzähligen Lebensmitteln?
Trotz aller Planung passiert es leicht, dass etwas übrig bleibt. Schade, wenn eigentlich noch gute Lebensmittel in den Müll wandern. Checke Deine Alternativen: Der Klassiker ist natürlich Einfrieren. Überreifes Obst kannst Du außerdem zu Marmelade verarbeiten und einmachen. Mittlerweile hat sich Zero Waste auch bei Spitzenköchen etabliert und es gibt reichlich Rezepte für "Überreste" wie Möhrenkraut, Zwiebelschalen und Co. Vielleicht gibt es auch Nachbarn oder Freund:innen, die mithelfen die Apfelernte zu verspeisen oder die sich über die überzähligen Würstchen freuen?
4. Alles an Board? Spülmaschine immer voll machen
Die Spülmaschine verwendet immer die gleiche Menge Wasser, egal wie voll sie ist. Logisch, dass es wirtschaftlicher und nachhaltiger ist, wenn Du den Platz ganz ausnutzt. Mit dieser einfachen Regel sparst Du viel Energie und Wasser.
5. Das reicht noch: Herd vorzeitig herunterdrehen
Du hast einen Herd mit ganz normalen Kochfeldern? Dann weißt Du, dass es hier nicht möglich ist, die Hitze punktgenau zu dosieren. Die Platten brauchen immer eine Weile, um sich an die neu eingestellte Stufe anzupassen und glühen noch nach. Behalte das im Hinterkopf, wenn Du kochst. Es ist völlig ausreichend, wenn Du fünf Minuten vor Ende der Kochzeit die Platte ausstellst. Übrigens: Vorheizen beim Ofen hat selten einen Sinn. Der Hintergrund ist, dass man so in Rezepten die Zeiten einheitlich angeben kann. Wenn Du für Dich kochst, kannst Du die Speise von Anfang an in den Ofen stellen und heizt nicht ins Leere.
6. Minimal Waste: Alternativen zu Alu- und Plastikfolie
Dass Aluminium- und Plastikfolien ungesund sind, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Schuld sind die kleinen Partikel und Weichmacher, die sich aus den Folien lösen, sobald sie mit Lebensmitteln in Kontakt kommen. Es gibt bessere Ideen, um offenen Joghurt oder die Reste vom Mittagessen abzudecken. Wiederverwendbare Dosen und Behälter, Saugdeckel, die sich jedem Topf anpassen und Bienenwachstücher gehören in jede nachhaltige Küche. In letztere kannst Du auch wunderbar Brote einwickeln.
Hast Du noch andere Ideen, wie man in der Küche Müll, Wasser und Energie sparen kann? Dann teile sie mit uns. Wir sind gespannt!